Wunderwelt Weihnacht in der Pfarrkirche Atting

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Wunderwelt Weihnacht in der Pfarrkirche Atting

„Ja Wahnsinn, das war Gänsehaut pur“ oder „eine schönere Einstimmung auf Weihnachten kann es gar nicht geben“ waren nur einige der Kommentare von Konzertbesuchern. Sie alle waren am vierten Adventssamstag in die wunderschön geschmückte und durch viele „lebende Lichter“ illuminierte Pfarrkirche nach Atting gekommen. Cornelius von der Heyden und sein Ensemble sorgte kurz vor Heilig Abend für Begeisterung: egal ob alte Kompositionen aus früheren Jahrhunderten, Werke alter Meister oder eigene Kompositionen: abwechslungsreich und in stimmlicher Vielfalt erfüllten sie den Kirchenraum. Herzliche Worte der Begrüßung hatte eingangs Pfarrer Peter Häusler sowohl für die zahlreichen Gäste, als auch die Künstler gefunden. Er meinte, dass dies nun eine geschenkte Stunde werde, in der man zur Ruhe kommen kann und sich auf die weihnachtliche Musik einlassen kann.

Es heißt „Erst wenn mal der Strom ausfällt, sieht man, wer wirklich singen kann“. Und dass hier Profis und Vollblutmusiker am Werk sind, erkannten die Zuhörer in der vollbesetzen Kirche gleich bei den ersten Tönen. Die Sänger begannen ihre weihnachtliche Reise mit einem gregorianischen Choral zur Geburt des Herrn. „Veni Emmanuel“ wurde einst im Kloster Sankt Gallen in der Schweiz gesungen und zählt zum Domspatzenrepertoire. Den Zuhörern wurden bekannte und weniger bekannte Stücke aus dem 9. Jahrhundert bis hin in die Moderne geboten. „Oh Heiland reiß die Himmel auf“ aus Bayrisch-Schwaben, aus Augsburg, im 17. Jahrhundert dort komponiert und gerne in der Adventszeit gesungen. „Singen macht uns Freude, das spürt man“ bemerkte Cornelius von der Heyden. Gleichzeitig führte die Zeitreise durch alle Kontinente. Ob das mittelalterliche „Es ist ein Ros entsprungen“ aus Köln oder das französiche „Il est ne le divin enfant“ sowie „Fröhliche Weihnacht überall“ und viele weitere Lieder: das vierköpfige Gesangsquartett begeisterte und zeigte, dass Musik keine Grenzen kennt. „Zuhause ist, wo liebe Menschen sind“ betonte Cornelius von der Heyen und stellte Pianist Orazio Ragonesi vor, der manche Lieder einfühlsam auf dem Piano begleitete, wie „Heimaltland“ oder auch „Licht am Horizont“. Drei Generationen der Regensburger Domspatzen – wie Cornelius von der Heyen lachend sich als Opa, Alexander Reber als Papa sowie Christoph Friebe und Simon Kellerer als die jungen Söhne bezeichnete – begeisterten die Zuhörer mit ihren eindrucksvollen Gesängen, die so ziemlich jeden Musikgeschmack abdeckte.  „Wir haben bei den Domspatzen so viel erlebt und die Zeit war immer schön“ betonte Cornelius von der Heyden. „O du fröhliche“, das sizilianische Dreifeiertagslied wurde in einem eigenen Satz des früheren Domkapellmeisters Georg Ratzinger gesungen. Nach Schweden reiste das Ensemble mit „Jul, Jul, Stralande Jul“, machte einen Abstecher in die Karibik um in spanischer Sprache und rhythmischen Klängen „Feliz navidad“ zu Gehör zu bringen. Und spontan ließen sich die Konzertbesucher zum Mitsingen animieren. Die Filmmusik von „Ziemlich beste Freunde“ gab Pianist Orazio Ragonesi als Instrumentalmusik auf dem Piano zum Besten. Nicht weniger mitgerissen wurden die Zuhörer von „Joy to the world. The Lord is come“, einem altenglischem Weihnachtslied und genauso die Entführung nach Sankt Petersburg, als ein russisch-orthodoxes Halleluja mit geballter Stimmgewalt präsentiert wurde. Nur wenige Silben hatte eine weitere Interpretation, deren Weg 1830 in den Südtiroler Alpen begann und als „Andachtsjodler“ bekannt ist. 100 Jahre später ist das amerikanische Weihnachtslied „White Christmas“ entstanden und das Träumen von der Weißen Weihnacht machte das Publikum durch Mitklatschen und Mitsingen aktiv mit. „Das Wunder der Heiligen Nacht“ aus dem Weihnachtsalbum des Ensembles gefiel ebenso wie die weiteren beschwingten Rhythmen, welche die Freude über die Geburt Christi ausdrückten. „Der Weg in das gelobte Land“ wurde mit eigenen Texten zur bekannten Halleluja-Melodie von Leonard Cohen vorgetragen und es erinnerte an die Reise der Friedensglocke für Israel. Und so hatte für das Ensemble eine besondere Bedeutung in diesem Jahr das Lied „Zu Bethlehem geboren“ bekommen: die Künstler durften die Pilgergruppe der CE Regensburg nach Israel zur Übergabe der Friedensglocke im Kloster Emmaus begleiten. Dabei gehörte natürlich auch der Besuch der Geburtsgrotte in Bethlehem zum Wallfahrtsprogramm. „Unvergessen, wenn man dieses Lied an der Geburtsstätte Jesu gesungen hat“ sagte Cornelius von der Heyden unter dem zustimmenden Nicken seines Ensembles. „Wenn es dunkel wird und man es sich früher gemütlich gemacht hat, dann kam die Stubenmusi, es wurden Wiegenlieder gesungen“ erklärte Moderator Cornelius von der Heyden und das Ensemble stimmte „Es wird scho glei dumpa“ an. Standing Ovation gab es vom Publikum, als Alexander Reber „The Rose“ sang. Ob nun der „Andachtsjodler“, die verschiedenen Variationen von „Halleluja“,  Heimatlieder über die Marienwallfahrt ins Sudetenland oder „The rose“ – die Männerstimmen begeisterten von A bis Z. „Musik ist etwas wunderbares, sie verbindet Menschen und überwindet Grenzen“ betonte Orazio Ragonesi und berichtete von der USA-Reise, bei der das Ensemble viel Herzlichkeit erfahren hat und mit dem Kinder- und Jugenchor Chicago gemeinsam gesungen hat. Am Ende des Konzertes dankte Organisatorin Irmgard Hilmer den Künstlern für das wunderbare Konzert, Pfarrer Peter Häusler für die Nutzung der Kirche und allen Zuhörern für die finanzielle Unterstützung des Baby-Caritas-Hospitals in Bethlehem und der Renovierung der Attinger Kirchenorgel. Als Zugabe durften alle qusai „schon mal durchs Schlüsselloch gucken und hören“: der Weg führte ins ostpreußische Königsberg mit „Heilige Nacht“, das Lied, das eine ganz besondere Bedeutung für die ehemaligen Domspatzen hat, denn es stand immer am Ende des Weihnachtskonzertes und war dann im Abiturjahrgang quasi auch das Ende der gemeinsamen Schulzeit. Das i-Tüpfelchen auf das Konzert setzten schlussendlich alle Besucher mit dem gemeinsam gesungenen „Tochter Zion, freue dich“, das Organist Heinrich Reif  ausdrucksstark auf der Orgel begleitete.

 

Hören Sie hier das russisch-orthodoxe Halleluja:

Hören Sie hier „The Rose“

 

Hören Sie hier die „Heilige Nacht“ – bei Kerzenlicht und Christbaumbeleuchtung.

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