Seniorenwohngemeinschaft war Thema bei Aktiv 50 plus

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Seniorenwohngemeinschaft war Thema bei Aktiv 50 plus

Es muss nicht gleich das Altersheim sein

Zum Frühstückstreffen bei Aktiv 50 plus war das Pfarrzentrum Rain wieder gut gefüllt. Neben dem gemütlichen Frühstück und der gemeinsamen Unterhaltung war an diesem Vormittag besonders ein Thema im Blickpunkt: soll sich die Gemeinde mit der Umsetzung einer Seniorenwohngemeinschaft beschäftigten? Vom Organisationsteam sprachen dazu Elisabeth Pongratz und Bürgermeisterin Anita Bogner. Sie meinten, dass in der Gemeinde nach alternativen Formen im Alter gesucht werden. Was können die Gemeinde Rain für ältere Menschen bieten, welches alternative Wohnkonzept wäre möglich und welcher Bedarf sei vorhanden? Als kompetente Redner traten Wolfgang Kneip und Heinrich Lörincz auf, die einen ambulanten Pflegedienst und eine Wohngemeinschaft für Senioren im Landkreis Regensburg betreiben. Sie erzählten ihren beruflichen Werdegang als examinierte Altenpfleger und ihren Wunsch: „vernünftige Pflege mit Freude beim Menschen soll möglich sein“. Schnell erkannten sie dass sie Visionäre sind, mit ihrem Traum von der Entschleunigung im Pflegealltag, von mehr Zeit für den Menschen und das alles im „knochenharten Job des Pflegeberufes“. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Neben einem ambulanten Pflegedienst für Senioren bauten sie eine Wohngemeinschaft für Senioren auf. „Eine komfortable Alternative zum Altenheim“ nennen sie dies. In der Wohngruppe gibt es 12 eigene Zimmer, 12 Betten für pflegebedürftige Senioren. Versorgt wird die Wohngemeinschaft ambulant durch hochmotivierte Mitarbeiter. 24 Stunden am Tag ist eine Pflegekraft präsent, die sich um das Wahlergehen kümmert. In der Gemeinschaft mit anderen erfahren diese Senioren gegenseitige Unterstützung und Geselligkeit in einer großen Gemeinschaftsküche und einem Wohnzimmer. Bei Bedarf kann sich jeder in seine Privaträume zurückziehen. Wie Wolfgang Kneip berichtet, werden alle Pflegegrade hier bestens betreut und versorgt. Und die Kosten für das Leben in der Senioren-WG sind durch Zuschüsse sogar günstiger als im Heim. Die Vorteile sind unter anderem, dass die Selbständigkeit gefördert wird, dass es gemeinsame Mahlzeiten, Unternehmungen und Unterhaltungen gibt und das Ganze in einem familiären Ambiente abläuft. Die Privatsphäre ist durch das eigene Zimmer gegeben. Die Wohngemeinschaft ist für Senioren gedacht, die nicht alleine leben möchten oder nicht mehr alleine leben können, die auf Pflege oder Unterstützung im Alltag angewiesen sind und die Pflegeleistungen in Anspruch nehmen wollen und dennoch weiterhin selbstbestimmt leben wollen.  Die Mitarbeiter mit hoher Fachquotenzahl sorgen 24 Stunden für Pflege und Betreuung, kochen gemeinsam mit der WG, organisieren den Reinigungs- und Wäscheservice. Dazu werden Unterstützung und Beratung bei organisatorischen Angelegenheiten gegeben, Angehörige Beratung, Information und Beantragung von Pflegegraden gewährt, eine attraktive Freizeitgestaltung geboten und auch die Verhinderungspflege angeboten.  Eine gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern wie Physio- oder Ergotherapie, Krankentransporte, Fußpflege oder Haarschnitte ist ebenfalls im Konzept des Lebens in Gemeinschaft. „Bei uns bestimmen die Leute, was in der Wohngemeinschaft passiert an gemeinsamen. Es wird immer auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen“ betonten die beiden Referenten und erläuterten die Sitzungen des Wohngremiums. Für eine Ortschaft wie Rain könnten sich die Pflegespezialisten eine Kombination von Seniorenwohngemeinschaft mit angeschlossener Tagespflege, ambulante Pflege mit Pflege zu Hause und auch betreutes Wohnen vorstellen. Dass „viel Herz“ mit dabei ist, spürte man bei den Erläuterungen der Referenten. Sie stellten auch klar, dass dieses Konzept nicht für die „großen Investoren“ geeignet ist, die auf Profit aus sind. Bürgermeisterin Anita Bogner dankte für die vielen Informationen und erzählte Ihrerseits den interessierten Zuhörern, dass sie sich die Seniorenwohngemeinschaft von Pflege-Kneip angesehen und als äußerst positiv in Erinnerung hat. Ihr persönliche gefalle die Vielfältigkeit, die hier angeboten wird und auch das Familiäre. Per Handzeichen konnten sich die Interessierten melden, ob die Gemeinde Rain nähere und weiterführende Gespräche bezüglich eines Pflegeangebotes betreiben soll. Dies wurde mit großer Mehrheit bestätigt. Gemeinsam mit Elisabeth Pongratz bedankte sich Bürgermeisterin Anita Bogner mit dem Wunsch, dass die beiden Herren ihren Idealismus beibehalten und als Visionäre noch zahlreiche Ideen umsetzen können. Mit einem Geschenk bedankte sich Elisabeth Pongratz im Namen des Aktiv 50 Plus-Teams für die kompetenten Ausführungen.

 Mehr Infos über die Projekte „Mit Freude beim Menschen“ unter: http://www.pflege-kneip.de

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