„Mit viel Herzblut eine Kirche gebaut“

Erzählcafe Aktiv 50 plus rund um den Kirchenbau in Rain mit Pfarrer Hans Trimpl

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„Mit viel Herzblut eine Kirche gebaut“

Erzählcafe Aktiv 50 plus rund um den Kirchenbau in Rain mit Pfarrer Hans Trimpl

Das Pfarrzentrum in Rain war bis auf den letzten Stuhl besetzt, als Aktiv 50 am Montag 9. Oktober 2017 plus zum Frühstück als „Erzählcafe“ rund um den Kirchenbau in Rain eingeladen hatte. Pfarrer Hans Trimpl war gekommen um mit wunderbaren Bildern an „seine Zeit“ als Pfarrer in Rain von 1975 bis 1986 zu erinnern. Und es war eine sehr intensive und schöne Zeit mit enormen Zusammenhalt, viel Herzblut und schier unglaublichem Engagement unzählig vieler aktiver Leute. Das „erzählten“ die vielen Bilder, die Pfarrer Hans Trimpl zeigte, aber auch sein „Grias eich, schee dass i do sa derf“ sowie seine Aussage „Do bin i dahoam“. Auch noch 30 Jahre nach dem Abschied. Sofort nachdem Trimpl die Bilderserie eröffnet hatte, begann das Rätselraten, wer denn nur z.B. dieser oder jener Ministrant auf dem Foto von 1977 ist. Der Bilderbogen ließ Revue passieren, wie die Gottesdienste in der alten Schlosskapelle waren, die Erstkommunionfeier in den Räumen der Schule, die Segnung des Kinderspielplatzes und des Jugendheimes, Faschingsfeiern sowie die Honoratioren aus vergangener Zeit. Die meisten der „Frühstücksgäste“ konnten sich lebhaft an die Gründung des Kirchenbauvereins erinnern und die nachfolgenden Aktivitäten. „Da floß sehr viel Herzblut, das war ein einmaliges Unternehmen“ berichtete Pfarrer Hans Trimpl. Weiter ging es mit der Vorstellung der Kirchenbaupläne und später mit einem sehr symbolträchtigen Bild: Menschen mit Kerzen in den Händen steckten die Grenzen der zukünftigen Kirche und des Pfarrzentrums im Novembernebel ab. „Junge Familien haben zur damaligen Zeit in unserer Kirchengemeinde  eine sehr große Rolle gespielt“ argumentierte Trimpl die auffallend vielen Kinder auf dem Foto. Viel zu Lachen gab es bei den Bildern von den damals beliebten Faschingsumzügen in Rain, als die „Kirchenbaustelle“ stets einen Motivwagen des Kirchenbauvereins bildete. Auch eine Lotterie wurde zugunsten des Kirchenbaus durchgeführt und verschiedene Feste wie dem Dorffest im Ettl-Stadl und verschiedenem mehr. „Es blieb fast nichts unversucht, um Geld zu sammeln“ war das einhellige Erinnern. Bilder zeigten auch die Schwierigkeiten vom Verlegen der Stromleitungen, das Abreißen der Pfarrgarage, den hilfreichen Arbeiten des Laußer-Baggers und schließlich dem Schaufeln des Grundfestes, bei dem Pfarrer Hans Trimpl wie immer selbst Hand anlegte. Endlich konnte der Bau begonnen werden und am 20 Juli 1980 feierte man die offizielle Grundsteinlegung. „Da hat es die ganze Woche geregnet, der festliche Sonntag war schön und ab Montag regnete es wieder“ erinnerte sich eine Zuhörerin lebhaft. Im Rohbau wurde bereits Gottesdienst gefeiert, der Baufortschritt und die Besichtigungstermine wurden beobachtet, im April 1981 die Außenanlagen angelegt, eine Baumpflanzaktion gestartet und schließlich der Innenhof gestaltet und gepflastert. „Ich kann mich noch gut an die Kreuzschmerzen und den Arztbesuch erinnern“ lachte Pfarrer Trimpl. Bilder zeigten die Erstkommunion in der halbfertigen Kirche, bei Notverglasung – aber in der Erinnerung der begeisterten Frühstücksgäste war es einfach nur schön, den Kirchenbau damals so hautnah mitzuerleben. „Es war schier unglaublich, wie viele Leute immer zum Helfen da waren. Das war eine Eigenleistung, da kann man heut nur noch davon träumen“ resümierte Pfarrer Hans Trimpl unter dem zustimmenden Nicken seiner Zuhörer. Viele Erinnerungen wurden wach als die Bilder vom Flohmarkt im Innenhof, dem Aufstellen des Kreuzes, dem Beleben des Pfarrzentrums durch die Senioren und vor allem bei den Bildern von den „Urgesteinen des Kirchenbaus“ gezeigt wurden. Am 25. Oktober 1981 war dann der große Tag der Kirchenweihe durch Weihbischof Vinzenz Guggenberger. Begeistert erinnerte man sich an das feierliche Einsetzen der Reliquien in den Altar und die gesamte Festlichkeit; die meisten Reaktionen mit lautem Lachen bekam dennoch die Hut-Mode der Damen beim Kirchenzug. War der Kirchenbau abgeschlossen, so ging es mit dem Sammeln für eine neue Kirchenorgel weiter und es folgten Faschingsumzüge im Schnee, Osterkerzenbasteln, das Feiern des Patrozinium und vieles mehr. 1986 erfolgte der Pfarrerwechsel mit Pfarrer Peter Schubert und 1988 konnte die Jahn-Orgel eingebaut und durch Weihbischof Wilhelm Schraml geweiht werden. Ein weiteres Highlight ließ man mit dem Kirchturmbau und der Glockenweihe unter Pfarrer Sigmund Humbs im Jahr 1999  Revue passieren. Die neueren Bilder zeigten die aktive „Rentner-Crew“ und die verschiedensten Aktivitäten im Kirchenjahr, mit dem Wirken von Pfarrer Hans-Jürgen Koller bis zum heutigen Tag, an dem man sich nun auf die offizielle Amtseinführung von Pfarrer Peter Häusler für die Pfarrgemeinde Atting/Rain am 29. Oktober 2017 freut. Hatte Elisabeth Pongratz bereits eingangs mit einem Gedicht „Dies ist ein Herbsttag“ eingestimmt, so lag es jetzt auch an ihr, Pfarrer Hans Trimpl für den herrlichen Vortrag mit einem Geschenkkörbchen zu danken.

Waren für das Erzählcafe bei „Aktiv 50 plus“ verantwortlich: v.l. Marianne Baumann, Elisabeth Pongratz, Käthe Pell, Pfarrer Hans Trimpl, Rosemarie Feldmeier, Maria und Otto Kaiser. (Fotos: Irmgard Hilmer)

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