Mit den Heiligen durch den Advent

Familiengottesdienste in Atting und Rain

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Mit den Heiligen durch den Advent

Familiengottesdienste in Atting und Rain

  

In der Adventszeit, in der Dunkelheit, ein Licht anzünden – gemeinsam Advent zu feiern, das war der Wunsch vom Familiengottesdienstteam in Atting und in Rain. Auch wenn in der Adventszeit viele Kerzen angezündet werden, bleibt es in den Herzen vieler Menschen manchmal trotzdem dunkel. Bei Leid, bei Einsamkeit. Zum Glück aber gibt es Menschen, die durch ihr Beispiel, durch ihr Vorbild wie ein Licht in den Dunkelheiten unserer Welt sind. Am Beispiel von drei Heiligen wurden deshalb die drei Adventssonntage gestaltet. An jedem Sonntag kam eine Heilige oder ein Heiliger um sich vorzustellen, aus ihrem/seinem Leben zu erzählen und auch um zu verraten, wie er oder sie den Weg durch die Dunkelheit hin zu Jesus Christus gefunden hat. „Vielleicht können wir uns etwas von ihnen abschauen und mit ihrer Hilfe UNSEREN Weg und UNSERE Herzen heller werden lassen“ war der Wunsch des Familiengottesdienst-Teams.

Am ersten Adventssonntag kam die Heilige Barbara in die Kirchen von Atting und Rain.

Und sie berichtete: Guten Morgen/Abend beisammen. Es ist mir eine große Freude und eine Ehre, dass ich heute hier in Atting/Rain sein darf. Vielen Dank für die Einladung. Ja, mein Name ist Barbara. Ich lebte zu einer Zeit, in der es VERBOTEN war, an Jesus Christus zu glauben. Es war gefährlich, ein Christ zu sein.Trotzdem wollte ich zu ihm gehören. Und deshalb wurde ich verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Dort im Gefängnis war es dunkel und kalt. Ich war ganz allein – schrecklich. Aber ich betete viel. Eines Tages bemerkte ich einen Zweig, der sich an meinem Rock verfangen hatte, als ich gefangen genommen worden war, einen toten Zweig, ohne Blätter. Ich hatte mir wirklich nichts zuschulden kommen lassen. Ich wollte nur zu Jesus gehören.  Schließlich wurde ich nur aus diesem Grund zum Tode verurteilt. Am Tag meiner Hinrichtung hatte ich schreckliche Angst. Da sah ich plötzlich, dass der Zweig, der totgeglaubte Zweig zu blühen begann. Ich sprach zu dem Zweig:„Du schienst wie tot. Aber du bist aufgeblüht zu schönerem Leben. So wird es auch bei meinem Tod sein. Ich werde zu neuem, zu ewigem Leben aufblühen.

Am zweiten Adventssonntag kam der Heilige Nikolaus nach Atting und Rain

… und neben einer Sprecherin führte auch der Nikolaus einen Dialog mit einem Mann namens Avarizzo:

In einem alten Haus wohnt ein Mann mit Namen Avarizzo, der ist so hart wie ein Stein. Er hat ein Herz aus Stein, sagen die Leute. Wie es dazu gekommen ist? Eines Tages hört Avarizzo eine Stimme. Woher kommt die Stimme? Von innen? Von außen? Von ihm selbst? Was flüstert die Stimme? „Avarizzo, ich mache dich zum reichsten und mächtigsten Mann in der Stadt, ja im ganzen Land! Willst du das?“ Avarizzo: „Aber natürlich! Wie kannst du fragen! Nichts lieber als das!“ Gut. Aber es kostet dich natürlich etwas. Nichts im Leben ist umsonst. Es kostet dich dein menschliches Herz. Gib es mir, und ich gebe dir ein Herz aus Stein.Dieses Herz übersieht alle Tränen der Menschen. Nichts kann es mehr rühren: keine Not, kein Elend, keine Bitte. Mit ihm kannst du dir alles nehmen, was du willst. Du musst auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen.Bist du einverstanden mit unserem Tausch? Avarizzo, dessen Herz schon lange kalt geworden war, braucht nicht zu überlegen. Er sagte: „Nichts wie her damit! Ich will reich und mächtig sein!“ Kaum hat Avarizzo das gesagt, verliert er sein menschliches Herz und bekommt dafür ein Herz aus Stein. Und von nun an kennt er keine Schranken mehr. Er nimmt sich, was er erwischen kann. Er nimmt sich selbst von denen, die nichts haben – von den Armen. Er nimmt erbarmungslos. Seinen Arbeitern zahlt er einen Hungerlohn, wenn überhaupt! Bettler jagt er vor die Tür. Er wirft mit Steinen nach ihnen. Seine Frau und seine Kinder fürchten sich vor ihm. Er kennt nur noch Geld, Macht, Besitz – und sich selber!

Bischof Nikolaus kennt die Menschen in seiner Stadt, die Großen, die Kleinen, die Alten, die Jungen, die Reichen, die Armen. Er kennt ihre Freuden, ihre Nöte. Sein Herz weiß Vieles. Er kann in die Herzen der Menschen hineinschauen. Nikolaus kennt auch das steinerne Herz des Avarizzo und denkt:“Der Mann ist so reich – und doch so arm. Er ist ein Mensch – und doch so unmenschlich. Niemand liebt ihn. Er lebt mit allen im Streit. Er hat keinen Frieden. Es fehlt ihm die Liebe.“ Und Nikolaus erinnert sich an ein Wort aus der Bibel. DIE LIEBE GOTTES IST AUSGEGOSSEN IN EURE HERZEN. Nikolaus will Avarizzo die Liebe Gottes bringen, wie es Jesus getan hat. So geht der Bischof Nikolaus eines Tages zum Haus des Avarizzo und klopft an dessen Tür an. Als dieser öffnet, mit einem Fluch auf den Lippen, blickt Nikolaus ihn einfach ganz offen an, voller Liebe. Er öffnet die Arme, geht auf Avarizzo zu, umarmt ihn und sagt: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in deinem Herzen.“ Damit hat Avarizzo nun gar nicht gerechnet. Darauf ist er nicht vorbereitet. Der Gruß trifft sogar sein kaltes Herz. Und Avarizzo sagte: „Wo kann ich die Liebe kaufen? Sie fehlt mir. Ich zahle dafür einen guten Preis!“ Nikolaus antwortete ihm: „Liebe kann man nicht kaufen. Liebe muss man TUN. Ich helfe dir dabei, wenn du willst.“

Und Avarizzo, der so reich ist, alles besitzt, nur nicht die Liebe, will, dass diese Liebe endlich Teil seines Lebens wird. Der Bischof überlegt zusammen mit Avarizzo, wie die Liebe in sein Herz kommen und es verwandeln kann. Avarizzo beginnt, dieses und jenes zu tun. Es zerreißt ihm fast das Herz. Aber so ist es halt am Anfang, wenn etwas Hartes weich werden, schmelzen soll.Da kracht und klirrt es, und es braucht viel Zeit. Allmählich aber verwandelt sein Mühen um das Gute, um die Liebe und den Frieden doch sein Herz, sein Haus. Es wird darin hell und warm, denn es ist eines Tages geschehen: Das steinerne Herz ist geschmolzen, und in Avarizzo schlägt wieder ein lebendiges, weiches, liebendes Herz. Avarizzos Besitz und Reichtum schmelzen dahin. Dafür aber erlebt er die Freude der beschenkten Menschen. Seine Arbeiter achten ihn. Frau und Kinder müssen ihn nicht mehr fürchten. Er selbst kann wieder fühlen, Freude und Schmerz – und die Liebe.Liebe Kinder, St. Nikolaus hat mit seinem weiten, guten Herzen das steinerne Herz eines Menschen verwandelt, es menschlich gemacht. So hat er wieder Licht in das Leben dieses Menschen gebracht. Wenn wir uns heute, ein paar Tage vor seinem großen Festtag, an den heiligen Nikolaus erinnern, dann will er auch in unser Herz, das oft so verschlossen ist, Licht bringen und UNS erinnern: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in Eure Herzen.“

Am dritten Adventssonntag kam die Heilige Luzia in die Kirchen von Atting und Rain:

Luzia – so hörten die Zuhörer bedeutet „Lichtbringerin“. Und alle hörten wem sie Licht gebracht hat und warum.

Vor langer Zeit, ungefähr vor 1700 Jahren lebt Luzia in Sizilien in Italien – genauer gesagt, in der Stadt Syrakus. Sie ist eine begeisterte Christin. Doch es ist in der Zeit, in der Luzia lebt, nicht leicht, eine Christin zu sein. Der Kaiser in Rom hat etwas gegen Jesus und seine Freunde. Er mag sie nicht, ja, er HASST sie sogar. Er will nicht, dass die Menschen in seinem Reich an Jesus glauben. Er sagt: „Ihr Leute sollt nur MICH verehren und MEINE GÖTTER!“

Da werden die Menschen, die an Jesus glauben, sehr traurig. Doch sie lassen sich vom Kaiser nicht erschrecken. Sie glauben weiter fest an Jesus Christus, den Sohn Gottes. Und so kommt es, wie es kommen muss: Der Kaiser lässt die Christen suchen, verfolgen, einsperren und sogar töten. Die Christen denken sich: „Wir müssen uns verstecken, bevor sie uns finden!“ Und so verstecken sie sich in dunklen tiefen Höhlen.

Eine Zeitlang geht noch alles gut. Doch die Menschen müssen sich sehr lange in ihren Höhlen verstecken. Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen Monate … Und langsam gehen die Vorräte aus. Die Zeit vergeht, und das Weihnachtsfest kommt. An Weihnachten hat uns Gott seinen Sohn geschenkt. Aus Freude darüber machen sich die Menschen schon immer Geschenke. Auch die Menschen in den Höhlen hätten sich gerne etwas geschenkt. Doch sie haben nichts. Sie wünschen sich, dass Gott sie nicht vergisst. Und so beten sie ganz fest zu Gott. Vielleicht würde er sie ja erhören und einen guten Menschen auf den Weg zu ihnen schicken …?

Luzia kann sich noch immer frei bewegen. Natürlich muss sie auch aufpassen, aber bis jetzt tut ihn noch niemand etwas zuleide. Immer wieder spricht sie ihr Lieblingsgebet auf ihrem                  Betstuhl vor Altar: „Jesus, schenk mir gute Augen, die wie deine sehen.Jesus, schenk mir gute Ohren, die wie deine hören. Jesus, schenk mir ein gutes Herz, das wie deines liebt.“

Eines Tages hört Luzia in ihrem Herzen eine Stimme: „Luzia, Luzia! Hilf meinen Brüdern und Schwestern! Geh in die Höhlen und mach ihnen eine Weihnachtsfreude! Ich werde bei dir sein und dich behüten! Denn was du einem anderen Menschen Gutes tust, das tust du mir!“

Schnell packt Luzia zwei Körbe mit Essen und kleinen Geschenken voll. Dann schaut sie vorsichtig vor die Tür hinaus. Die Nacht ist sehr dunkel, und Luzia sagt sich: „Jetzt brauch ich noch Kerzen, die mir den Weg zu meinen Freunden leuchten.“ Aber in jeder Hand trage ich einen Korb. Wie soll ich da noch eine Kerze halten können? Muss ich jetzt einen Korb daheim lassen?

Aber da hat sie eine großartige Idee: Luzia zündet die Kerzen an und setzt sich den Kranz auf. So hat Luzia nun beide Hände frei zum Tragen der Körbe. Und sie kann hinausgehen zu ihren Freunden. Luzia verteilt die Gaben aus den Körben im Volk.

             

 

 

 

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