Das Christentum muss man anweden – Hochfest des Heiligen Wolfgang in Atting und Rain

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Das Christentum muss man anweden – Hochfest des Heiligen Wolfgang in Atting und Rain

Zum Hochfest des Bistumspatrons, des Heiligen Wolfgang, versammelte sich die Pfarrgemeinde Atting am Samstagabend in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Atting und die Pfarrgemeinde Rain am Sonntagmorgen in der Expositurkirche Zur Verklärung Christi in Rain mit Pfarrvikar Innocent Ezewoko .

In Atting war die Freude groß, dass nach über 1 1/2 Jahren der Kirchenchor unter der Leitung von Heinrich Reif, der auch die Orgel spielte, die musikalische Gestaltung übernahm. Sie hatten die Messe  auch einschreiben lassen, um an langjährige Chormitglieder zu erinnern. Die Intentionen der Abendmesse waren für Anna Foidl zum 100. Geburtstag, für Josef Fuchs mit weiteren  Angehörigen und für Sophie Jehl. Alle drei waren sehr aktive Mitglieder unserer Pfarrgemeinde und gehörten zu den treuen Kirchenbesuchern an Werk- und Sonntagen. Frau Anna Foidl gehörte darüberhinaus zu den eifrigen Rosenkranzbeterinnen, engagierte sich beim Kirchenputz und Laubrechen, hat für die Caritas gesammelt und das Marienwerk Altötting in Atting vertreten. In Herrn Josef Fuchs hatte die Pfarrgemeinde einen eifrigen Kirchenpfleger, der sich zudem viele Jahre um die verschiedensten „Fuhrwerkaufgaben“ sorgte, wie z.B. das Birkenholen an Fronleichnam oder die Laubarbeiten im Friedhof. Frau Sophie Jehl zählte ebenfalls zu den eifrigen Rosenkranzbeterinnen und war 60 Jahre Sängerin in unserem Kirchenchor, für den sie auch viele Jahre äußerst zuverlässig als Notenwart tätig war. „Alle drei können uns wertvolle Vorbilder im aktiven Mitwirken in unserem Pfarrei-Leben sein“ betonte Pfarrvikar Innocent Ezewoko abschließend.

Die Predigt begann der Priester mit einem Wortspiel gemeinsam mit den Gottesdienstbesuchern. „Gott ist gut“ sagte er und die Gemeinde antwortete „allezeit“. Dann wurde es umgedreht: er sagte „Allezeit“ und die Gemeinde antwortete „Gott ist gut“. So prägte man sich nach mehreren Wiederholungen diesen Merksatz ein – für allzeit.  In seiner Predigt erinnerte Pfarrvikar Innocent Ezewoko in einer richtungsweisenden Predigt an den Bistumspatron:

Liebe Mitchristen!

Am Vortag von Allerheiligen feiern wir das Fest des hl. Bischof Wolfgang von Regensburg. In unserem Bistum ist dieser Tag Hochfest, da der hl. Wolfgang der erste Bistumspatron ist. Er lebte so, wie er glaubte; vom Wort Gottes inspiriert, sein Leben im Dienst der Liebe zu geben. Obwohl er im 10. Jahrhundert lebte, führt er unsere Diözese bis heute durch sein Beispiel und seine Fürsprache. Dies ist der Schatz, den wir haben in unserer Gemeinschaft mit den Heiligen.

Warum spricht man heute noch von den Heiligen?

Es gibt eine sehr nachdenkenswerte Anekdote. Da sagt ein Atheist zu einem Christen. Was hat das Christentum schon geschafft? Seit 2000 Jahren gibt es diese Religion des Friedens und wenn wir in die Welt hineinschauen, sündigen die Menschen mehr denn je. Da sagte der Christ zum Atheisten, der Seifenfabrikant ist. Was hilft eure Seife? Wie viele Menschen sind trotzdem dreckig? Da sagte der Seifenfabrikant: »Seife muss man anwenden.« Und darauf antwortet der Christ: »Genauso ist es bei uns auch. Das Christentum muss man anwenden!« Heilige sind Menschen, die das Christentum angewendet haben, es in die Tat umgesetzt haben, in der Praxis ausprobiert haben und in ihrem eigenen Alltag gelebt haben. Sie haben die Gnadenmittel Jesu angewendet. Die Sakramente standen nicht verschlossen im Küchenschrank zum Anschauen. Nein, sie haben Kraft geschöpft von der Sonntagsmesse, von der regelmäßigen Beichte, die sie von den Sünden befreite und vom täglichen Gebet, das sie in Verbindung mit Gott brachte.

Die Heiligen sind Menschen, die mit dem Blut Christi gewaschen sind. Dieses Blut Christi, das am Kreuz geflossen ist, als der Hauptmann die Seite Jesu öffnete, wird für uns wirksam, wenn wir also uns waschen lassen. Wenn wir unsere Sünden vor Gott bekennen und bereuen, dann reinigt uns das Blut Christi. Denn er ist für unsere Sünden ans Kreuz gegangen. Die Heiligen sind »Menschen, die aus der großen Bedrängnis kommen«, heißt es in der Offenbarung. Es sind Menschen, die zwar auch versucht wurden in ihrem Leben, so wie jeder Mensch, aber die sich nicht damit abgefunden haben und liegen geblieben sind, wenn sie vom bösen Feind momentan niedergeschlagen wurden. Nein, sie sind wieder aufgestanden.

Heilige waren Kämpfer. Sie haben nicht aufgegeben und haben mit den Waffen Christi gekämpft. Sie sind ein Beispiel für uns alle. Heute am Hochfest des heiligen Wolfgang rufe ich Ihnen zu, Schwestern und Brüder im Glauben, dass wir alle berufen sind einmal bei Gott zu sein, das heißt heilig zu sein. Der heilige Wolfgang und alle Heiligen loben Gott mit lauter Stimme. So wollen wir hier auf Erden in unserem Leben auch den Lobpreis Gottes nie verstummen lassen. Wenn wir Gott nicht vergessen und ihn anbeten, dann wird er uns am Ende in die ewigen Wohnungen aufnehmen. Ihm sei Lob und Dank in alle Ewigkeit. Amen.

 

 

Unser Bild zeigt ein Glasfenster in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Atting mit den beiden Bistumspatronen Wolfgang und Emmeram. (Foto: Irmgard Hilmer)

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