23 Jahre Taize-Gebet in Rain

Seit 23 Jahren findet das Taizé-Gebet in Rain statt. In all den Jahren hat Klaus Wagenpfeil mit einem bewährtem Team dieses Gebet vorbereitet, das fast immer am letzten Freitag im Monat in der Kirche zur Verklärung Christi in Rain stattfindet.  Das Jubiläumsgebet stand unter dem Bibelwort: „Ich bin das Brot der Welt“ (Joh 6, 35). Trotz der Coronapandemie fanden sich zahlreiche Gläubige ein um gemeinsam zu feiern. Pfarrer Peter Häusler segnete während der Liturgie Brot, das die Teilnehmer mit nach Hause nehmen durften. Pfarrerin Rießbeck, von der evangelischen Christuskirche in Straubing, sprach eine Meditation zum Titelbild: „Brotlandschaft“. Leonie Berg sprach am Ambo ein Gebet.

Pfarrer Peter Häusler mit Gedanken zur Brotsegnung (Brot ist mehr *, von Paul Weismantel):

Brot ist mehr! *

Im wichtigsten Gebet der Christen, dem Vaterunser, heißt es: „Unser tägliches Brot gib und heute.“Doch was meinen wir, wenn wir vom täglichen Brot sprechen?

  • Das harte Brot einer Stellensuche mit vielen Bewerbungen und ebenso vielen Absagen.
  • Das harte Brot eines gnadenlosen Leistungs- und Zeitdrucks.
  • Das bittere Brot von Alter, Krankheit und Gebrechen.

Ist damit alles gesagt, was wir mit Brot verbinden? Ist Brot nicht noch viel mehr? Es ist der Inbegriff dessen, was wir zum wahren Leben brauchen. Brot ist Sammelbegriff für viele Seiten des Lebens. Es verbindet und vereint in sich Gegensätze wie Himmel und Erde, Licht und Dunkel. Gott lässt es wachsen auf den Feldern. Es ist Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Im Brot zeigt sich das Zusammenspiel von Schöpfer und Geschöpf. Brot ist heilig und kostbar. Vielleicht habt Ihr als Kind erlebt, liebe Christen, dass das Brot immer zuerst gesegnet wird, bevor man es anschneidet. Viele Christen praktizieren diesen Brotsegen gerne. In diesem alten und ehrwürdigen Zeichen liegt viel Wert und Sinn. “Unser tägliches Brot gib uns heute!”  Wer diese Bitte andächtig ausspricht, bezeichnet das Brot als Gabe Gottes, die wir jeden Tag neu erbitten und empfangen. Wer so betet und handelt, der weiß, dass Brot nicht nur schwer zu verdienen ist, sondern zuerst einmal ein Geschenk ist. Darin steckt auch die Erwartung, dass Gott uns die Kraft gibt für das harte Brot des jeweiligen Tages, für das, was es jeden Tag neu zu verkraften gilt.

(* Paul Weismantel, Domvikar am Würzburger Kiliansdom und leitet das Referat und den Bereich Geistliches Leben in der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Würzburg. Er ist auch Spiritual, also geistlicher Begleiter, am Priesterseminar in Würzburg.)

Segensgebet über das Brot

Lasset uns beten! Guter Gott, von dir kommt unser Leben, und du erhältst es in deiner Güte. Du führst uns durch Christus, deinen geliebten Sohn, zusammen und verbindest uns in deinem Geist. Wir preisen dich für dein Wirken in unserer Gemeinde, in der Kirche und in der Welt. Wir bitten dich:

Segne + dieses Brot, das wir miteinander teilen und essen werden, als Zeichen des Lebens, das Du uns gegeben hast, und unserer Gemeinschaft. Stärke uns im Glauben an dich und in der Liebe zu dir und untereinander. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. AMEN

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